Gedanken

"ich spreche nicht Laut. Aber ich schweige mit Gewicht."

Chroniken der Nachtseele.  25 Juni 2025

Kapitel I – Sitzend im Dämmerlicht meiner Gedanken

Ich sitze im Dämmerlicht meiner Gedanken,
der Blick versunken, das Herz schwer wie Stein.
Kein Lächeln, das sich durch die Risse drängt,
nur Schatten, die wissen, wo Schmerz wohnt.

Kapitel II – Die Stille in mir

Ich sitze,
doch in mir wandere ich –
durch Ruinen aus Licht
und Hallen aus Erinnerung.

Die Hände ruhen,
doch sie halten
die Splitter meines Lebens
wie eine letzte Wahrheit fest.

Die Frau im Bild sieht mich nicht,
und doch sieht sie durch mich hindurch –
so wie alle,
die kamen und gingen.

„Paradise Lost“,
steht hinter mir.
Doch ich lebe noch.
In diesem Raum.
In dieser Haut.
Im Echo des Kreuzes auf meiner Brust.

Ich bin nicht gefallen.
Ich bin geblieben.

Kapitel III – Unter dem Gewicht der Stunden

Ich war einst mehr.
Oder weniger.
Doch jetzt bin ich nur noch:
Ich.
Ein Fragment.
Ein Fluch.
Ein bleibendes Echo
zwischen dem, was war,
und dem, was hätte sein können.

Die Stunden lasten auf mir
wie Schwerter an meinem Rücken,
doch ich erhebe mich
ohne Glanz,
ohne Trost,
aber mit Würde.

Denn selbst das,
was gebrochen ist,
kann ein Denkmal sein –
für die,
die fühlen,
und doch nicht fallen dürfen.

Kapitel IV – Und dennoch brennt etwas

Ich bin gefallen,
nicht einmal,
sondern oft.
Und nie mit Applaus.
Nie mit jemandem, der die Hand hielt.

Doch jedes Mal,
wenn Staub in meinen Wunden klebte
und mein Atem nach Eisen schmeckte,
blieb in mir ein Funken –
trotz allem.

Es war kein Feuer,
das Schlachten gewinnt,
keines, das Mauern niederreißt.
Nur ein stilles Glimmen
unter Trümmern meiner selbst.

Aber ich spürte es.
Und ich wusste:
Ich kann aufstehen.
Nicht als Sieger.
Nicht als Erlöster.
Aber als ein Mann,
der sich weigert,
weniger zu sein
als das, wozu er berufen war.

Der Klang der Sybilla

Der Klang der Sybilla 25.06.2025

 

 

Ich hörte sie nicht gehen.

Nicht wirklich.

Es war, als würde eine Tür zufallen,

die nie offen stand –

und doch immer Licht durchließ.

 

Sie sprach nicht laut.

Ihre Stimme war eine Landschaft:

Wind über weites Gras,

der niemals ankam

und dennoch alles bewegte.

 

Ich erinnere mich an ihre Augen –

nicht an ihre Farbe.

An ihre Nähe –

nicht an ihre Worte.

 

Wenn ich den Klang höre,

diesen einen –

dieses tiefe Ziehen wie ein Gebet,

das niemand spricht –

dann weiß ich:

Sie war nicht für immer.

Aber sie war für etwas.

Für einen Teil von mir,

den ich nur in ihrer Stille verstand.


 

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